Untragbar, theatralisch, bizarr. Mode – zumindest die der Haute Couture – wird selten als das anerkannt, was sie in erster Linie ist: Kleiderkunst. Doch es geht noch extremer. Otherworldly – Avant-Garde Fashion and Style ist ein opulenter Bildband über die Mode der Zukunft. Und die ist nicht nur subversiv und radikal, sondern manchmal so fremdartig in ihren Formen und Materialien, dass selbst Fashion-Experten sich verwundert die Augen reiben angesichts dieser neuen Galaxie.
Denn dort gibt es Hightech-Stoffe mit bisher ungekannter Funktion, Schnitte, die die menschliche Silhouette völlig neu zu interpretieren scheinen, Mode an der Schnittstelle zur Skulptur. Kreationen, die die Herzen von Lady Gaga und Björk sofort höherschlagen lassen, die mehr an Science-Fiction als an Realität erinnern und doch genau das sind: real. Otherworldly öffnet die Tür zu dieser neuen Gegenwart, in der sich zusammen mit der Mode auch das Styling, die Fotografie und die Selbstwahrnehmung verändern. Es zeigt die Avantgarde in ihrer Extreme, ihren Mut zur Deformierung, ihren Grenzgang zwischen Fetisch und Futurismus. Im Zentrum stehen dabei so bekannte Protagonisten wie Alexander McQueen, Martin Margiela, Iris van Herpen, Lucy McRae oder Peter Popps. Eine Welt, die weit entfernt vom Mainstream existiert und doch die Massen bewegt.
Wer diese Faszination besser verstehen will, der sollte Otherworldly – Avant-Garde Fashion and Style in seine Bibliothek aufnehmen. Und auch all jene, für die die soziokulturellen Aspekte von Mode eher nebensächlich sind, sollten einen Blick in dieses Buch werfen. Denn in erster Linie sind die Bilder, Fotografien und Entwürfe vor allem eins: Kleiderkunst.
Otherworldly – Avant-Garde Fashion and Style
Gestalten Verlag
304 Seiten
39,90 Euro
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